Die SP Kreuzlingen hat die Petition „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ mit 868 Unterschriften eingereicht.
20 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte der Fraktionen SVP/FDP/EVP und von Teilen der CVP hatten in der Novembersitzung des Gemeinderates gegen die Unterzeichnung der auf Bundesebene lancierten „Charta für Lohngleichheit im öffentlichen Sektor“ gestimmt. Dabei hätte der Stadtrat gerne dieses klare Signal gegen Lohndiskriminierung gesetzt. 868 Menschen bitten den Stadtrat nun mittels Petition trotzdem zu unterzeichnen.
Gemäss Bundesamt für Statistik sind auf der Lohnabrechnung der Frauen im Durchschnitt jeden Monat 1455 Franken weniger als bei den Männern, obwohl seit 1981 die Gleichstellung von Frau und Mann in der Bundesverfassung verankert ist. Von diesem Lohnunterschied können 56 Prozent durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau erklärt werden. 44 Prozent der Lohndifferenz können nicht mit objektiven Faktoren erklärt werden und sind eine potentielle Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts.
Im gesamten privaten Sektor beträgt der unerklärbare Lohnunterschied monatlich durchschnittlich 657 Franken, im öffentlichen Sektor (Bund, Kantone, Gemeinden) monatlich 522 Franken.
Die öffentliche Hand sollte bei der Förderung der Lohngleichheit eine Vorbildfunktion einnehmen. Mit der Unterzeichnung der Charta bekräftigen die Behörden, Lohngleichheit in ihrem Einflussbereich umzusetzen und als Arbeitgeber, bei Ausschreibungen im öffentlichen Beschaffungswesen oder als Subventionsorgan durchzusetzen.
Bis heute haben 16 Kantone, 64 Gemeinden und der Bund die «Charta für Lohngleichheit im öffentlichen Sektor» unterschrieben.
Die SP Kreuzlingen bedankt sich herzlichst bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Petition. Gemeinsam senden wir ein starkes Signal, dass mit der anhaltenden Lohnungleichheit nach 38 Jahren endlich Schluss sein muss.